Gesunder Lebensstil könnte vor Reizdarm schützen
19. Juni 2024
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Darmkrebs: Warnzeichen werden bei jüngeren Menschen häufig übersehen

Obwohl die Zahl der Menschen, die vor dem 50. Lebensjahr an Darmkrebs erkranken, deutlich angestiegen ist, werden die Warnzeichen häufig lange ignoriert. Eine Metaanalyse in JAMA Network Open (2024; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.13157) kommt zu dem Ergebnis, dass zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose in der Regel mehrere Monate liegen.

Während die Vorsorgekoloskopie und die dabei durchgeführte Entfernung von Darmpolypen dazu führt, dass Darmkrebserkrankungen im Alter langsam seltener werden, zeichnet sich bei jüngeren Menschen ein gegen­teiliger Trend ab. Die Zahl der Darmkrebserkrankungen bei jüngeren Menschen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.

Eine US-Studie prognostiziert bis 2030 einen Anstieg um 140 %. Die US-Fachgesellschaften haben das Ein­trittsalter für die Früherkennung (mit Stuhltest) zuletzt auf 45 Jahre gesenkt. Die Akzeptanz ist allerdings noch gering und auch im Alter von 35 bis 45 Jahren steigt die Darmkrebsinzidenz.

In dieser Situation ist es wichtig, auf die möglichen Frühwarnzeichen („Red Flags“) zu achten. Der Epidemio­loge Joshua Demb von der Universität von Kalifornien in San Diego und Mitarbeiter haben dazu die Daten von 81 Studien mit fast 25 Mio. Menschen ausgewertet, die vor dem 50. Lebensjahr an Darmkrebs erkrankt sind.

Die häufigste „rote Flagge“ war mit 45 % eine Hämatochezie, also das Auftreten frischen Blutes im Stuhl. Es folgten Bauchschmerzen mit 40 % vor veränderten Stuhlgewohnheiten mit 27 %. Gewichtsverlust (17 %), Appetitverlust (15 %), Obstipation (14 %) und Diarrhö (12 %) waren seltener, ebenso eine Anämie (11 %), ein bekanntes Warnzeichen für Malignome.

Die meisten Symptome waren unspezifisch mit Ausnahme der Hämatochezie. Dies sollte, wenn Hämorrhoiden, Analfissuren oder andere Einrisse am After ausgeschlossen wurden, immer durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden. In der Praxis vergehen jedoch mehrere Monate bis zur Diagnose.

In den von Demb ausgewerteten Studien waren dies im Mittel 6,4 Monate, wobei die Bandbreite von 1,8 bis 13,7 Monate reichte. Bei den Studien, die die mediane Dauer angaben, vergingen 4 Monate mit einem Bereich von 2,0 bis 8,7 Monaten.  © aerzteblatt.de