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Einflüsse von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) der Mutter auf die Gesundheitsverläufe der Kinder

Eine Kohortenstudie an 1000 Kindern von Müttern mit CED bestätigt, dass eine Exposition mit Tumor-Nekrose-Faktor-Antikörpern oder Thiopurinen in utero keinen Einfluss auf deren Gesundheitsverläufe während der ersten 5 Lebensjahre hat.

Gesundheitsverläufe der ersten 5 Lebensjahre bei 1000 Kindern von Müttern mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Im Rahmen dieser Studie sollten die langfristigen Verläufe bei Kindern von Müttern mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und der Einfluss einer Exposition mit unterschiedlichen CED-Medikamenten während der Schwangerschaft ausgewertet werden. Hierfür wurde eine retrospektive multizentrische Studie in den Niederlanden durchgeführt. Es wurden CED-Patientinnen aus 20 Zentren eingeschlossen, die im Zeitraum zwischen 1999 und 2018 Kinder zur Welt gebracht hatten. Informationen über Krankheitscharakteristika, Medikamente, Lebensstil und Schwangerschaftsverläufe wurden von den Müttern erfragt und den medizinischen Akten entnommen. Nach Zustimmung beider Elternteile wurden zudem die Verläufe der Kinder während der ersten 5 Lebensjahre von den behandelnden Hausärzten erfragt. Primärer Endpunkt war die Rate von Infektionserkrankungen, sekundäre Endpunkte umfassten Impfreaktionen, das Wachstum sowie das Auftreten von Autoimmunerkrankungen und Malignomen. Es wurden 1000 Kinder von 626 Müttern in die Studie eingeschlossen (381 [61%] mit Morbus Crohn, 225 [36%] mit Colitis ulcerosa sowie 20 [3%] mit Colitis indeterminata). Insgesamt hatten 196 (20%) Kinder in utero eine Exposition mit Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Antikörpern (60 Kinder mit einer Kombinationstherapie mit TNF-Antikörpern und einem Thiopurin) und 240 (24%) Kinder hatten eine Exposition nur mit Thiopurinen. Die 564 (56%) Kinder, die keine Exposition mit Thiopurinen oder TNF-Antikörpern hatten, dienten als Kontrollgruppe. Es konnten keine Assoziationen zwischen langfristigen Gesundheitsauffälligkeiten und einer Exposition mit CED-Medikamenten in utero gefunden werden. Allerdings wurde unter einer Therapie mit Thiopurinen eine erhöhte Rate von Schwangerschaftscholestase gefunden, die sich aber nicht auf die Geburten und die Gesundheitsverläufe der Kinder auswirkte. Ansonsten entsprachen die beobachteten Verläufe für alle Endpunkte denen einer altersangepassten Referenzpopulation ohne CED.

Diese Kohortenstudie an 1000 Kindern von Müttern mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bestätigt, dass die Exposition mit Tumor-Nekrose-Faktor-Antikörpern oder Thiopurinen in utero keinen Einfluss auf die Gesundheitsverläufe der ersten 5 Lebensjahre hat. Insbesondere wurde keine Häufung von schweren Infektionen, Impfnebenwirkungen, gestörtem Körperwachstum, Autoimmunerkrankungen oder Malignomen gefunden.

Dr. S.L. Kanis, Gastroenterology and Hepatology, Erasmus Medical Center, P.O. Box 2040, 3000 CA Rotterdam, Niederlande,

Freitag 26. April erst ab 11 Uhr geöffnet

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